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Was ich in 15 Jahren Yoga gelernt habe

by Undine Almani
Meine Aussicht beim Yoga auf Bett und ne Kerze

Yoga wird mich wohl immer begleiten. Nicht, weil es mich so gut entspannt oder weil ich es so leidenschaftlich gern mache. Sondern weil es von all den Pflichtübungen, die ich unternehme, um gesund zu leben, die einfachste ist. Ich gehe nicht darin auf wie die fröhliche klugscheißerische Lotusblüte. Ich will nicht heimlich doch Yogalehrerin werden oder besser als sie sein. Ich will einfach nur, dass mein Rücken nicht weh tut.

Immer wieder anfangen: Meine on / off – Beziehung mit Yoga

Ich mache das jetzt seit ungefähr 15 Jahren on/off. Und heute morgen, als ich so meinen ganzen ästhetisch ansprechenden Yogashit auf dem Boden ausgebreitet habe, dachte ich: Eigentlich gar keine komplett beschissene Idee, meine ganzen altklugen Gedanken mal zu teilen. Was mich bisher davon abgehalten hat, ist schlichtweg, dass ich nicht Superyogi bin, sondern mehr so Prokrastinier-Studentenyogi. Yoga begleitet mich zwar schon 15 Jahre, aber in der Zeit habe ich durchaus immer wieder halbe Jahre lang nichts gemacht. Nicht mal die Matte angeguckt.

Das hat auch nichts damit zu tun, dass es schwierig wurde oder so. Ehrlich gesagt habe ich Yoga nie als Challenge gesehen, und damit kann es gar nicht schwierig sein. Man macht es einfach. Andere Leute sind mir völlig egal. Mir ist egal, wie rund ihre Ärsche sind und wie weit sie ihre nichtvorhandenen Bäuche noch einziehen können. Für mich geht es nur um eins: Keine Schmerzen haben. In und nach der Schwangerschaft war das wirklich ein Thema. Ich fühlte mich 99% der Zeit vollends im Sack. Keine Energie, unbeweglich, Schonhaltung, au. Trotzdem war Yoga während der ganzen Nachwuchsaufziehrei oft das, was hinten von der Tischkante fiel.

Zwischendurch, wie so ein Quartalssäufer, wurde ich dann plötzlich immer wieder ambitioniert. Dann ziehe ich mir Videos rein, lade mir Musik runter, am besten noch kostenpflichtig, weil man als seelenbereinigter Sonnenschein ja keinen Frieden findet, wenn man nicht für alles bezahlt. Letztes Jahr habe ich mich sogar eine Yoga-App gegönnt. Ehrlich gesagt war die gar nicht schlecht und besser als mancher Kurs. Jedenfalls gibt es immer wieder diese Phasen von Enthusiasmus, und von Bocklosigkeit.

Zuletzt kam wie gesagt die Phase, in der es um Arbeiten und Mutter sein ging. Das funktioniert so: Kaum ist man mit der Arbeit fertig, muss man Mutter sein. Bei manchen Frauen, habe ich mir sagen lassen, kommt noch die Rolle der Putzfrau hinzu. Bei uns gibt die Putzfrau dem Putzmann öfter mal die Putzmittel und macht dann die Tür hinter sich zu. Trotzdem war zu dieser Zeit einfach nichts mit Yoga. Weder eine halbe Stunde noch die Kraft am Abend hätte ich aufgebracht. Und morgens Yoga machen bedeutet weniger Stunden arbeiten (die man mit Kita und Fahrzeiten eh schon kaum zusammen kriegt) und ständig unterbrochen werden (»Mama Hausschuh aus!«, »Windel nass!« und »Katzi holen, Bunny holen, nochma gucku!«).

Irgendwann aber kommt dann immer der Moment, in dem ich doch wieder anfange, trotz aller Störungen, und das ist, wenn der Leidensdruck groß genug ist. Also, wenn mal wieder alles weh tut und ich die Wahl zwischen Ibus fressen und Yoga habe. Ein, zwei Wochen geht schon auch Ibu, spätestens dann bekommt die verantwortungsvolle Öko-Mutter ein schlechtes Gewissen. Wer wird denn permanent auf die Errungenschaften der modernen Pharmazie zurückgreifen wollen, wenn man auch ein bisschen auf der Matte turnen kann? Also, ich schon… Wenn es nicht irgendwann auf den Magen ginge, würde ich wahrscheinlich »eine Tablette nehmen und gut« über jede zeitliche Investition bevorzugen. Allein, das untergräbt das eigentliche Problem, nämlich die Ursachen. Und gegen die hilft Yoga wirklich.

Ich habe wie alle Büroschwächlinge das Problem, dass die Sehnen an den Waden, Oberschenkeln und zum Rücken hin mehr und mehr verkürzt sind und durch »bequeme« Haltungen am Monitor wird das nicht weniger. Man sitzt so selten gerade, und selbst wenn man es tut, ist es ja nicht gut für irgendwas, das stundenlang zu machen. Es muss irgendein Ausgleich passieren, alles andere ist unphysikalischer Bullshit. Mein Ausgleich ist Yoga, weil es gut funktioniert. Und doch, trotz aller anfänglichen Überwindung, auch schnell geht und schnell besser wird.

Wie ich so Yoga mache

Um euch einen Einblick in meine (gerade mal wieder) alltägliche Yogapraxis zu geben, habe ich ein bisschen fotografiert. Ich kontempliere dann noch in Texten dazu, was es mit den Bildern auf sich hat. Vielleicht so ein bisschen wie ASMR, nur optisch.

Mein Zimmer hat den Vorteil, riesengroß zu sein. Eigentlich ist es mir fast zu groß. Und meistens auch eher kühl. Ich hab mich dran gewöhnt aber schöner ist es wirklich, im Warmen Yoga zu machen. Für mich ist das aber auch ein Umweltaspekt. Unnötiges Heizen ist ein großer Faktor beim Energieverbrauch und das vermeide ich soweit es halt geht. Deswegen Strickjacke. Ich fange immer mit Strickjacke an und ziehe sie irgendwann aus. Wenn einem wirklich kalt ist, hilft der Sonnengruß am besten. Man muss ihn im Rhythmus des Atems machen. Da wir meistens alle ziemlich schnell atmen, kommt man dadurch noch mehr aus der Puste und dann wird einem richtig warm.

Das ist mein Blick zurück. Aber meistens gucke ich in die andere Richtung. Morgens ist es oft noch total dunkel und ich kann dann den Sonnenaufgang sehen. Ich hab gemeint, ich mache morgens kein Yoga, stimmt auch. Aber immer öfter quetsche ich es doch rein, meistens nur 10 min. Ich mache dafür immer die Kerze an. Gehört einfach dazu.

Es gibt nicht »keine Zeit«, es gibt nur »miese Priorisierung«

Ich denke, wenn man herumlabert, dass man keine Zeit für Yoga (oder was auch immer für eine Selbstfürsorge hat), dann ist das in fast 100% der Fälle eine dumme Ausrede. Jeder von uns hat Zeit für unnötigen Kram. Serien gucken zum Beispiel. Oder rumdiskutieren. Oder schlampig sein als kurzfristige Lösung und dann stundenlang aufräumen müssen, wenn man mal wieder den Boden betreten will. Zeit zu finden ist eine Frage der Prioritäten. Wenn man keine Zeit für sich hat, hat man sich selbst eben nicht als eine dieser Prioritäten. Ich bekomme dann immer Es geht einfach nicht anders. oder Das schaffen wir mit x Kindern nicht. als Antwort. Aber ehrlich gesagt, wie kann es dann sein, dass es Leute mit weniger Geld und mehr Kindern hinkriegen? Und es gibt immer solche. Es gibt immer irgendeine Person, die genau das reißt, wobei man selbst denkt: Fuck, wie?! Das ist das Maß. Und nicht das eigene kaputte Gejammer. Wir sind alle im Arsch, I get it! Aber wenn man weniger müde und fertig sein will, muss man irgendwo anfangen, sonst wird man nur immer fertiger (und glaubt mir, egal wo ihr seid – das geht!).

Meistens fange ich mit Shavasana an. Wenn mir besonders kalt ist, mache ich stattdessen was im Sitzen und gehe dann zum Strecken (hier Kopf-zu-Knie-Vorbereitung) in irgendeiner Sitzhaltung über. Meistens trage ich für die ersten paar Übungen Wollsocken. Also zumindest jetzt im Winter. Frieren beim Yoga geht gar nicht. Mich nervt das auch in Kursen immer wieder. Man soll ja alles spüren. Ich spüre gar nichts, wenn meine Füße kalt sind. Und es ist kontraproduktiv, wenn man taube Füße hat, beim Halten des Gleichgewichts. Lasst die Socken an, Leute. Nach ein paar Minuten wird einem dann warm und man kann sie ausziehen und gut.

Es muss nicht teuer sein, aber schön.

Die Haptik meiner Yogasachen ist für mich kein banaler Kommerz, ich glaube, ohne schöne Yogasachen würde ich es wohl wirklich seltener machen. Allein, wie eine richtig gute Matte sich anfühlt, wenn man drauf steht oder wie sie riecht. Meine verströmt einfach diesen Turnhallenkautschuk-Geruch. Ich mag das. Ich finde es angenehm. Das Kissen riecht nach nichts und ist aus Baumwolle und sehr leicht. Drinnen ist noch so eine Styroporbällchenfüllung. Weil es ein Reisekissen ist (ist leichter so). Ich überlege immer noch, die mal durch Dinkelspelzen oder ähnliches auszutauschen. Kapok habe ich auch noch rumliegen, sitzt sich aber zu schnell hart.

Ich achte jedenfalls darauf, dass alle Sachen, auch meine Kleidung, zusammen passen. Und es muss aufgeräumt sein. Ja, mag sein, dass es der höhere Anspruch ist, Yoga zu machen, wo immer auch möglich. Alles ausblenden können. Einfach in sich sein. Sorry, ist nicht meins. Ich möchte mich in eine bestimmte Stimmung versetzen und mich auf meiner Umgebung ausruhen können – und nicht auf mir selbst, ich selbst schleppe schon genug Zeug rum. Ich will mich nicht auch noch selbst tragen.

Es ist so viel einfacher, diese äußeren Reize zu beeinflussen, als sich immer idealistisch auf sich selbst zu konzentrieren. Ich kann nur sagen, dass ich das praktischer finde. Und ich denke, ich bin damit nicht allein. Yogastudios im Keller sind zu Recht nicht so beliebt wie ein schön geschmückter heller Dachboden mit Holzbalken und Gegenständen, die farblich zusammen passen. Es macht etwas mit dem Kopf und das ist vollkommen gut und nützlich so.

Besondere Klamotten brauche ich nicht

Yogaklamotten brauche ich deswegen aber nicht. Klar, ich hab gern etwas an, das nicht weiter auffällt und mich nicht ablenkt. Eine Woll-Leggings und ein T-Shirt und die graue-Maus-Jacke ist hier auch auf irgendeinem Bild zu sehen. Aber dieser Hype um Klamotten, die speziell fürs Yoga sind, da hört dann der Mood für mich auf. Ja, ich verstehe es. Irgendwie. Also manche Leute möchten offenbar was ganz Besonderes anziehen, wenn sie sich 1x pro Woche zum Kurs schleppen. Ich mache Yoga ehrlich gesagt relativ oft in meinen Home-Office-Klamotten. Also ich ziehe mich fertig an, bis auf die Hose und Socken. Zum Yoga trage ich dann meine Wollsocken und die Leggings. Nach dem Yoga zieh ich mich eben nur noch ein bisschen um. Kein Waschen oder Duschen und Gesicht eincremen mehr. Mache ich alles vorher. Nach dem Yoga ist für mich nur noch Schminken und Haare machen angesagt, was aber in unter 5 Minuten geht. (Mein Mitleid an alle Menschen, die länger als 5 Minuten für ihren Kopf brauchen, ihr seid dann wohl echt fucked.)

Gebetskerze
Winterlichter
Kleiner Stern-Kerzenhalter

Meine Umgebung ist letztich etwas, das mir Freude bringen kann, also soll. Yoga macht mehr Spaß, wenn es schön ist. Ich suche es mir aus. Wenn es morgens noch dunkel ist, mache ich am liebsten Yoga, weil die Sonne dann aufgeht und es irgendwann hell wird. Abends ist ja irgendwie keine dolle Veränderung mehr. Die Straßenlampen gehen an und die Sonne aus und das war’s. Danach geht es nur noch ins Bett. Aber, wie gesagt, das klappt eher selten.

Mein Yogaplatz mit Spiegel

Wieso ist der Blick in den Spiegel für viele Yogis ein Fauxpas?

Und dann wäre da noch der Spiegel. Eine Lehrerin hat mal zu mir gesagt: Undine, du sollst nicht immer gucken, ob es richtig aussieht, sondern ob es sich richtig anfühlt. Ich habe dann gemeint: Aber wenn es so scheiße aussieht, vielleicht fühle ich dann nicht richtig? Und das denke ich immer noch. Man muss erst einmal ein Gefühl entwickeln für seinen Körper und die Position der ganzen vielen Gliedmaßen im Raum. Oder des Arsches. Der hängt ja meistens auch schief. Das geht im Kurs mit Hilfe des Lehrers. Der zeigt einem durch Berühren und Korrigieren, wohin man sich lehnen muss, damit es richtig reinhaut und man kurz vorm Kollabieren ist. Läuft! (der Schweiß), denkt man sich, und dann kommt immer noch dieser tolle Satz: Atmen nicht vergessen, Leute! Und ich so: Oh, Shit! Hhhhhh.

Der Punkt aber ist: Es ist doch vollkommen egal, ob ich mit einem Video, einem Spiegel oder einem Lehrer erkenne, dass mein Arsch schiefhängt. Wichtig ist, dass ich lerne, wie sich ein schiefer Arsch und wie sich im Gegensatz dazu ein gerader anfühlt. Wenn ich das einmal kann, brauche ich weder Lehrer noch Spiegel, bzw. nur sporadisch.

Ich frage immer mal wieder einen Lehrer

Auch das möchte ich euch übrigens aus meinem Yogajahrzehnt mitgeben. Es ist wirklich wichtig, immer wieder einen guten Lehrer aufzusuchen. Der hilft bei so vielem, dass man allein nicht oder nur langsam erreicht. Ein Yogalehrer ist wichtig, weil er dich dazu bringt, an und über Grenzen zu gehen. Weil er dir auch nach Jahren noch Neues erklärt. Weil er dir Verbesserungsmöglichkeiten zeigt. Und weil du in einem Yogakurs mit anderen Leuten zusammentriffst, die vielleicht auch nützliche Strategien haben.

Neben den Kerzen leuchtet auch der Laptop

Ich brauche Musik

Der Laptop ist bei mir nicht immer an, aber schon meistens. Vor allem, wenn ich abends oder an einem freien Tag morgens ausgiebig und lang Yoga machen kann (meistens 1,5h). Dann brauche ich dafür Musik. Musik füllt einfach den Raum und macht ihn ganz anders als vorher.

Ich mag allerdings keinen Gesang und auch keine melodische Instrumentalmusik. Ich höre oft YouTube-Videos zum Yoga. Meistens welche, in denen die Musik eine Art Klangteppich bildet. Ich verlinke euch an dieser Stelle meine Playlist. Ich nutze die Stücke für unterschiedliche Yoga-Arten. Morgens mache ich oft Flow, d.h. viele eher zügige Übungen hintereinander und sehr dynamisch. Da möchte ich keine Klangschalen, das ist mir zu lame. Aber zB die Koshi-Windspiele gehen immer. Ich liebe Koshis, die sind so schön hell vom Klang aber nicht lästig oder zu aufgeregt.

Wenn ich fertig bin

Und am Schluss? Wenn man fertig ist, kommt ja oft die Tiefenentspannung. Noch mal auf den Rücken legen und in Shavasana richtig abfrieren. Yeah! Oder aber eine Kuscheldecke drauf, schön warm, damit man erst recht keinen Bock auf Arbeit hat… Ähm, nein. Ich mache ehrlich gesagt so gut wie nie eine Tiefenentspannung am Schluss. Öfter mache ich eine Atemübung (zB abwechselndes Nasenloch, googlet bitte selbst). Ich wähle auch häufig die Übungen am Schluss so, dass sie alle im Sitz sind. D.h. ich bin entspannt, aber nicht träge. Eine Weile habe ich es auch im Stehen gemacht, weil ich dann direkt weggehen konnte von meiner Matte, ins Bad oder wohin. Aber da fehlte mir dann dieser Schnitt von wegen Jetzt bin ich fertig. Das mag ich ehrlich gesagt, wenn ich mir am Schluss noch mal einen Ruck geben muss und mich aufrichten. Wer will, kann dabei ja auch die Hände falten und sich bei Mutter Erde für die Erfindung des Sauerstoffs bedanken. Ich atme dann noch mal durch und rolle die Matte zusammen. Am Schluss wird alles fein säuberlich verstaut (hinter dem Sofa auf dem einen Bild). Und dann ist für mich ein neuer Abschnitt dran. Früher habe ich die Yogamatte auch oft abends liegen gelassen, um morgens gleich weiter zu machen aber auch das sehe ich nicht mehr als vorteilhaft, da diese Ritualisierung des Hin- und Wegräumens dann fehlt. Lieber mache ich es so, dass ich die Sachen zwar zusammenrolle und zurecht lege aber nicht wegräume. Dann drecken sie auch weniger ein…

Zur Entspannung am Schluss noch ein paar Gedanken. Warum ich lieber aus dem Üben direkt in den Tag (oder die Nacht) gehe, hat für mich pragmatische Gründe. Tiefenentspannung ist mir im Rahmen des Yoga nicht so wichtig. Ich meditiere sowieso einmal am Tag vor dem Schlafen gehen. Nach dem Yoga will ich mich nicht noch mal gesondert entspannen, sondern entweder mit meinem Tag loslegen oder noch was lesen und dann ins Bett. Trotzdem kann die Tiefenentspannung nach dem Yoga echt gut tun. V.a. wenn man danach schlafen geht oder sich mit sich selbst beschäftigt. Dann ist das ein guter Übergang. Für alle anderen Szenarien rate ich aber davon ab. Nutzt die Zeit lieber, um noch etwas für eure müden Knochen zu machen und separiert eure Entspannung technisch und zeitlich vom Yoga. Ich mache jetzt schon fast genauso lang wie Yoga auch Meditation und das ist für mich einfach ein ganz anderer Prozess mit anderem Setting.

Zum Beispiel finde ich es beim Yoga unglaublich anstrengend, wenn der Lehrer sagt: Schließt ruhig die Augen und fühlt einfach in euch hinein. Nee, Alter. So kann ich mich nicht entspannen. Nach einem langen Tag die Augen zu machen brennt einfach. Dann wünsche ich mir bestenfalls Augentropfen oder einen nassen Waschlappen fürs Gesicht. Ich muss meistens erst mal eine Weile herum gucken und blinzeln, damit meine Augen wieder Tränenflüssigkeit machen und sich das Augen zumachen annähernd gut anfühlt. Außerdem sehe ich auch ganz gern, wem ich mein Bein über den Kopf ziehe.

Lehrer und Kurse finden, mit denen man glücklich ist…

Ob man die Augen zumacht oder nicht, das ist eigentlich das Gleiche wie mit den Socken und vielleicht auch die Moral dieser Story. Yoga ist sehr individuell. Wie viel man kann, schafft, wie schnell man voran kommt. Aber auch wie man sich die ganze Bude zurechtmacht, die Zeit und den Ort wählt und ob allein oder mit Anderen zusammen. Wenn es für dich nicht entspannend ist, nackte Füße zu haben und nicht zu wissen, wo du mit ihnen hin trittst, dann lass dich nicht vollquatschen. Du bist mit offenen Augen entspannter und das ist okay. Ich suche mir bei solchen Typen ehrlich gesagt meistens gleich einen anderen Kurs. Manche Lehrer sagen das so pseudosubtil, dass man ein schlechtes Gewissen bekommt, wenn man bei der vierten Wiederholung immer noch die Augen offen hat. Und die Typen sind gar nicht so selten. Mir sind Yogalehrer am liebsten, die für eine freundliche, bisschen lustige Atmosphäre sorgen, die nicht streng oder verklemmt sind, denen egal ist, ob jemand zu spät kommt, und bei deren Yoga man immer fragen darf. Solche Lehrer sind wirklich selten, denn leider sind die meisten Yogalehrer selber nicht entspannt. Aber wenn man einen gefunden hat, dann kann ich nur wärmstens empfehlen, den oder die Gute immer mal wieder zu besuchen und auch regelmäßig Kurse zu machen, damit man nicht zu Hause vergammelt und in den eigenen Alltag versinkt. Ich mache es jetzt oft so, dass ich die Kurse schon ein halbes Jahr vorher belege und dann muss ich da hin. Dann arbeite ich auch darauf hin. Und das macht in der Tat einen ziemlichen Unterschied.

Was ich an Yoga-Equipment verwende

Mein Yogazeug beschränkt sich auf eine Matte, einem Gurt und einem Block. Spezielle Kleidung hab ich keine. Ich kann aber sehr empfehlen, Yoga in Wolle/Seide oder Baumwoll-Kleidung zu machen. Wenn ich abends Yoga mache, habe ich einen Schlafanzug aus genau sowas an.

Zu meinen Yogadingen. Ich habe euch ein paar Affiliatelinks zusammegestellt aber ihr wisst ja, man kann es immer auch woanders kaufen! Wenn ihr aber sowieso vorhattet, über die dunkle Seite zu bestellen, dann könnt ihr ja vorher noch auf eeinen Link klicken, dann kriege ich nämlich jedesmal genau drölf Cent geschenkt.

Als Matte verwende ich die Manduka Reise-Yogamatte, und zwar genau aus dem Grund, der ihr auch den Namen gibt. Man kann sie zusammen falten und mitnehmen. Ich bin mit der Matte sehr zufrieden, v.a. die Farbe ist sehr schön und beruhigend. Ich hab sie in dunkelblaugrau.

Mein Block ist ein Schaumblock von einer noname-Marke, den ich bald weitergeben durch einen Korkblock ersetzen werde. Ich kann da die Marke Lotuscrafts empfehlen. Mit diesen Blöcken habe ich schon gearbeitet und fand sie sehr angenehm. Auch im Studio haben sie einiges ausgehalten. Für mich werde ich wahrscheinlich einen Block ohne Aufdruck kaufen, weil mich sowas nervt. Ich habe gern so wenig Firmenlogos wie möglich um mich.

Mein Yogagurt ist von MundoYoga und in 10 Jahren hat mich dieser Gurt nicht einmal enttäuscht.Ich bin damit sogar mal auf einen Baum geklettert. Er ist unzerstörbar und ich kann ihn zu 100% weiterempfehlen. Leider kann man ihn online nur noch direkt aus Spanien bestellen. Zu dem Gurt kann ich allerdings nicht viel sagen, weil ich kein Spanisch kann, und zu der Zeit als ich ihn gekauft habe, gab es noch nicht so krass viel Auswahl… Ich kann auf jeden Fall empfehlen, einen Gurt in Naturfarben/Ecru o.ä. oder in einer Farbe zu kaufen, die zu den eigenen Klamotten passt, damit man ihn auch mal gut mitwaschen kann. Schließlich kommt der öfter mal an die Füße.

Das Reisekissen, was ihr auch auf den Bildern seht, ist von Bausinger und war ein Geschenk. Damals waren noch Styroporkügelchen drin, aber wie ich gerade lese, sind es mittlerweile Dinkelspelzen, was ich echt super finde. Die sind ein tolles Material, geben nach und trotzdem fluffig und machen geile Raschel-Geräusche. Also auch eine Empfehlung hierfür. Auch dieses Kissen habe ich schon über 10 Jahre und es ist extrem haltbar.

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1 comment

Nadine 20. Dezember 2019 - 18:44

Zum Reisekissen: soweit ich weiß kann man sich die Füllung aussuchen. Kunststoffkügelchen gibt es noch, weil die wesentlich leichter sind.

Danke für die Einblicke, auch in dein Zimmer. Da komm ich mir direkt maximalistisch vor 🙂 Ich lass meinen Meditationskram total gerne stehen, weil mir das einfach eine Stütze auch im Alltag gibt. Allerdings haben wir eine ganz andere Raumaufteilung als ihr (gleichzeitig auch ohne das klassische Wohnzimmer).
Meditierst du im Bett direkt vor dem Einschlafen oder setzt du dich dafür aufs Kissen?

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